„Die Diakonie Kehl-Kork ist deutschlandweit ein Leuchtturm in der Arbeit mit Epilepsiekranken. Trotzdem fehlt es uns nach wie vor an den Mitteln um die Einrichtung zeitgerecht aus- und umzubauen“, so Frank Stefan während der Besichtigung des Geländes durch die CDU Ortenau.
Die Diakonie wurde 1892 als "Heil- und Pflegeanstalt für epileptische Kinder" gegründet und besteht heute aus einem Wohnbereich für Menschen mit schwer verlaufenden Epilepsien, eine Werkstatt für Behinderte, eine Schule für Körperbehinderte und die evangelische Fachschule für Heilerziehungspflege. Die Werkstatt für Behinderte ermöglicht es den Epilepsiekranken ein normales Leben zu führen. „Mit der Arbeit haben die Menschen das Gefühl etwas zur Gesellschaft beitragen zu können. Oftmals fühlen sie sich als Last, die Arbeit hilft ihnen etwas zurückzugeben und gibt ihnen eine Möglichkeit ein normales Leben zu führen.“, so Stefan.
Ein Beispiel hierfür ist das integrative Mühlencafé in Wilstätt, das im Anschluss an die Besichtigung als Diskussionsraum genutzt werden konnte. Der Referent Jens Kuderer von der Arbeitsgemeinschaft baden-württembergischer Bausparkassen machte deutlich, dass bereits viele Projekte unterstützt werden, es allerdings auch hier nicht einfach sei Häuser zu finden, die entsprechend umgebaut werden können. Ein beispielhaftes Projekt in Offenburg sei der attraktive Neubau, der geistig-behinderten Menschen einen innenstadtnahen Wohnraum biete. Dass dies oft nicht reibungslos ablaufe, unterstrichen Beispiele aus der Stadt Singen. Den Architekten unterliefen oft kleine aber kostspielige Fehler, die die Neubauten unbewohnbar und -passierbar für behinderte Menschen machten. Daher wünsche man sich besondere Vorsicht und Prüfung solcher Projekte, so die Betroffenen.
Die Veranstaltung machte deutlich wie wichtig es ist weiterhin über Barrierefreiheit und Inklusion zu diskutieren, denn dies betrifft nicht nur Behinderte, sondern auch die alternde Bevölkerung.