„Die wertvolle Arbeit der mobilen Jugendverkehrsschulen im Ortenaukreis ist von großer, überörtlicher Bedeutung.“, meinen die Vertreter der CDU-Kreistagsfraktion. Jedes Jahr werden 3.500 bis 4.000 Viertklässler des Ortenaukreises beschult, etwa ein Drittel davon auf Übungsplätzen im Ortenaukreis mit dem Einsatz von zwei mobilen Jugendverkehrs-schulfahrzeugen. „Die mobilen Jugendverkehrsschulen im Ortenaukreis sind damit ein wesentlicher Bestandteil der Radfahrausbildung im Ortenaukreis, der hier erworbene „Fahrradführerschein“ ein nicht wegzudenkendes Element der Verkehrserziehung im Ortenaukreis.“, so CDU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Brucker.
Unfälle mit Fahrrädern und E-Bikes als Unfallbeteiligte häufen sich und führen oft zu schlimmen Personenschäden. Der positive Trend zu mehr Fahrrad-Mobilität verstärkt dies.
Mit zahlreichen Maßnahmen (Radwegebau, Querungshilfen,…) verfolgt der Ortenaukreis das Ziel, die Verkehrssicherheit -insbesondere für die schwächsten Verkehrsteilnehmer- zu erhöhen.
In den Jugendverkehrsschulen üben Kinder, korrekt die Spur zu halten, richtig abzubiegen und die Verkehrsschilder zu erkennen, aber auch vorausschauend und rücksichtsvoll zu fahren. Deshalb stehen neben dem Kennenlernen von Verkehrsregeln auch die Einschätzung von Verkehrssituationen und Gefahren im Straßenverkehr auf dem Programm.
Mit zahlreichen Übungen werden die Kinder auf eine eigenverantwortliche Teilnahme am Straßenverkehr vorbereitet. An mehreren Terminen wird dabei eifrig geübt und gelernt, dann steht die offizielle Fahrradprüfung an. Ist diese erfolgreich bestanden, erhalten die stolzen Prüflinge ein Teilnahme-Zertifikat, den Fahrrad-Pass.
Die Erfolgsgeschichte der rund 800 Jugendverkehrsschulen im ganzen Bundesgebiet wird durch die enge Zusammenarbeit von Polizeibeamten, den Verkehrswachten vor Ort, Schulen und Kommunen ermöglicht. Rund 95 Prozent aller Viertklässler nehmen Jahr für Jahr teil.
Die beiden für die mobile Jugendverkehrsschule im Ortenaukreis eingesetzten Fahrzeuge sind seit etwa 20 Jahren im Einsatz und aktuell zu ersetzen.
Ein Fahrzeug inklusive kompletter Ausstattung wird die Kreisverkehrswacht aus angesparten Mittel selbst finanzieren, für das zweite benötigte Fahrzeug ist man auf Zuschüsse angewiesen.
Die CDU-Fraktion stellt deshalb den Antrag an die Kreisverwaltung, einen Investitions-Zuschuss in Höhe von 90 %, maximal 63.000 Euro, für die Ersatzbeschaffung eines Fahrzeugs für die mobile Jugendverkehrsschule im Ortenaukreis zu gewähren. Dies wurde nun von den Kreisräten Wolfgang Brucker (Schwanau), Marco Steffens, (Offenburg), Willy Kehret (Kehl) und Stefan Hattenbach (Kappelrodeck) beantragt.
„Kinder als Verkehrsteilnehmer verdienen unser aller besonderes Augenmerk, um folgenschwere Unfälle zu vermeiden. Dies gilt besonders beim Übergang der Kinder zum selbständigen, aktiven Verkehrsteilnehmer als Radfahrer. Deshalb wollen wir dafür sorgen, dass die wertvolle Arbeit der mobilen Jugendverkehrsschule im Ortenaukreis fortgeführt werden kann.“, so die vier Kreisräte.
Die Fahrzeuge werden mit je 20 Fahrrädern à 24 Zoll und 2 Fahrräder à 26 Zoll ausgestattet und kosten voraussichtlich je rund 70.000 Euro. Wunsch der Antragsteller ist es, dass bereits in der terminierten Sitzung des zuständigen Umwelt- und Technikausschusses am 21. Mai über den Antrag entschieden wird.
Damit könnte nicht nur im Vorfeld des Landestages für Verkehrssicherheit, der am 26. Juni im Ortenaukreis stattfindet, ein „wichtiges und richtiges“ Signal gesetzt werden - es ermöglicht auch die notwendige zeitnahe Ersatzbeschaffung des Fahrzeuges.