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05.04.2024

Willi Stächele im Gespräch

Viele Aufgaben für den Caritasverband

„Die Verschmelzung der Verbände Acher-Renchtal mit Offenburg-Kehl war eine logische Konsequenz, um Synergieeffekte nutzen zu können“, so Robert Sauer, der gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Kai Möschle den neuen Caritasverband Vordere Ortenau führt. Ein nennenswerter Teil der Finanzierung erfolgt über die Kirchensteuer, einen weiteren Beitrag leisten die Kommunen, der Landkreis, das Land Baden-Württemberg und der Bund. Ergänzt wird dies um Spenden und Eigenbeiträge. „Die verstärkten Kirchenaustritte führen jedoch dazu, dass das Kirchensteueraufkommen geringer wird“, so Kai Möschle.

Eine große Herausforderung kommt auf die Kommunen zu, wenn ab 2026 der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in den Grundschulen in Kraft tritt. Dort wie in allen anderen Arbeitsfeldern muss auch der Anvertrautenschutz berücksichtigt werden, nach dem alle Personen, die zum Handeln beauftragt wurden, geschult oder unterwiesen werden, dass sie sich zum Wohl der anvertrauten Personen verhalten wollen.

Obwohl die Zahl der Bedürftigen steigt und öffentliche Haushalte und Kirchensteuereinnahmen enger werden, sehen die beiden Vorstände die Notwendigkeit, dass der Caritas- Sozialdienst erhalten bleiben muss, da die Caritas für bestimmte Probleme teilweise noch als einziger Ansprechpartner vor Ort ist. Zu den sozialen Diensten des Caritasverbandes Vordere Ortenau zählt auch der Tafelladen in Achern, in dem eine hauptamtliche Kraft und 70 Ehrenamtler derzeit rund 880 Kunden versorgen und damit an der Maximalzahl angelangt sind. Sehr wichtig sei auch die Schuldnerberatung, die durch den Landkreis und aus dem Kirchensteueraufkommen finanziert wird. Weitere Tätigkeitsfelder sind die betriebliche Sozialarbeit und die Schuldenprävention in Schulen.

Angesprochen von Willi Stächele auf Wünsche an die Politik äußerten die beiden Vorstände übereinstimmend die zunehmende Bürokratie und wünschten sich einen deutlichen Bürokratieabbau. Den Rückbau des Sozialstaates gelte es zu verhindern, um in der Krise verlässlich zu bleiben, so dass der Wunsch ist, dass es keine Kürzungen im Sozialbereich gibt. „Nachvollziehbarkeit und Verlässlichkeit in der Politik sorgt für Planungssicherheit“, so Vorstand Robert Sauer zum Abschluss dieser äußerst interessanten Gesprächsrunde.