Veranstaltung der CDU und der Frauenunion Ortenaukreis am 10.04.2008 in Haslach im Seniorentreff mit Sozialministerin Dr. Monika Stolz
Unter diesem Motto lud die CDU Frauenunion des Ortenaukreises zum Gespräch mit Frau Dr. Monika Stolz, Sozialministerin des Landes-Baden Württemberg, nach Haslach im Kinzigtal ein.
Mit den Worten „ Es ist unserer Aufgabe Kindern eine Chance zu geben. Daher ist es unsere Aufgabe für Kinder mitzudenken. Dies bedeutet für Eltern mitzudenken und Eltern in ihren Aufgaben zu unterstützen“ begann Frau Dr. Monika Stolz, Sozialministerin des Landes Baden-Württemberg, die Initiative Kinderland Baden – Württemberg den zahlreich erschienenen und interessierten Zuhörern vorzustellen.
Das Land Baden-Württemberg braucht eine aktive Politik für Familie und Kinder. Die Gründe dafür sind in der gesellschaftlichen Veränderung zu suchen. Das familiäre Netz hat sich gewandelt. Kinderbetreuung durch Großeltern wird beispielsweise, durch fehlende räumliche Nähe, im seltener. Waren es früher die Großeltern, die die Kinderbetreuung mit übernahmen, benötigen junge Eltern heute andere Betreuungsangebote.
Jede dritte Ehe wird geschieden. In Baden-Württemberg sind insgesamt 150 000 Kinder von der Trennung ihrer Eltern betroffen. Die Gruppe der Alleinerziehenden muss Kind und Beruf miteinander vereinbaren und ist daher auf flexible Möglichkeiten der Betreuung ihrer Kinder angewiesen. Ein Anteil von 67 Prozent der Kinder die in Armut leben kommt aus gescheiterten Beziehungen. Das Projekt des Landes „Elternkonsens“ soll Hilfestellung für Familien in dieser schwierigen Situation geben.
Frauen werden auf dem Arbeitsmarkt gebraucht. Eine Entscheidung für Kinder kann daher nicht gleichzeitig das Aus für die berufliche Tätigkeit bedeuten. Darüber hinaus können, aufgrund der aktuellen Änderungen im Renten- als auch Unterhaltsrecht, junge Frauen das Risiko nicht eingehen ihre berufliche Tätigkeit in den Hintergrund zu rücken bzw. aufzugeben. Frau Ministerin Dr. Stolz appelliert daher auch an die Unternehmen die Arbeitswelt so zu gestalten, dass es möglich sein muss auch Vater und Mutter sein zu können. Kreativität ist gefordert um Familien in die Arbeitswelt zu integrieren beispielsweise in Form von unterschiedlichen Betreuungsangeboten durch die Betriebe. Dies wird in Zukunft ein Standortvorteil für Unternehmen auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern sein.
Die Kommunen haben die Aufgabe eine familienfreundliche Umgebung zu gestalten. „ Dies beginnt bereits bei einem sicheren Weg in die Schule bzw. den Kindergarten. Der Weg in die Schule muss sicher sein. Den Kindern muss bereits hier die normale Alltagsbeweglichkeit vermittelt werden. Fehlt der sichere Schulweg sind die Eltern gezwungen ihre Kinder in die Schule zu begleiten“. Unterstützt wird diese Forderung durch das Projekt des Landes Baden-Württemberg „ Schritt für Schritt ins Kinderland“ erklärte Frau Ministerin Dr. Stolz. In diesem Projekt werden durch Gründung von Familienwerkstätten in den jeweiligen Kommunen die Defizite und Probleme als auch die individuellen Lösungsansätze für die jeweilige Kommune erarbeitet. Die gewonnenen Erkenntnisse werden im Internet veröffentlicht. Durch Umsetzung der Lösungswege können Standortvorteile für die Kommune geschaffen werden.
Das Land Baden – Württemberg wird zukünftig die Ausweitung der Betreuungs- als auch Bildungsangebote für Eltern unterstützen. Bis 2014 wird für die Betreuung für unter 3 Jährige 165 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Neben der Einrichtung von Kindergrippen werden auch Tagesmütter unterstützt. Ziel ist es eine Steigerung als auch eine Flexibilisierung der Kleinkindbetreuung zu erreichen. Die aktuelle Betreuungsquote der unter 3 Jährigen beträgt 12,8 Prozent in Baden-Württemberg. Damit liegt Baden-Württemberg an der Spitze der alten Bundesländer.“ Um das angestrebte Ziel zum Gelingen zu führen ist eine Zusammenarbeit in der Bedarfsplanung benachbarter Kommunen unumgänglich. Für Eltern müssen Wahlmöglichkeiten bestehen“ erklärte Frau Ministerin Dr. Stolz.
Als weitere Aufgabe des Landes wird der Kinderschutz ausgebaut. Als einer der Bausteine der Initiative Kinderland Baden-Württemberg ist das Projekt „Guter Start ins Kinderleben“ entstanden. In diesem Projekt wird die qualifizierte Zusammenarbeit von Ärzten, Jugendamt und Kindergarten gestärkt. Kinderschutz bedeutet aber auch das gesunde Aufwachsen von Kindern. In einem Pakt mit Sozialversicherungsträgern soll neben dem Senken der Anzahl jugendlicher Raucher auch eine Betreuung übergewichtige Kinder, ärztliche Unterstützung für psychisch erkrankte Kinder sowie Hilfestellung in der Pränataldiagnostik geleistet werden.
Ab dem 01. September 2008 unterstützt das Landesprogramm „Stärke“ mit einem Gutschein in Höhe von 55 Euro Bildungsangebote für Eltern mit Kindern bis zu einem Lebensjahr. Ziel ist es die Familienbildung in die Fläche zu tragen. Gleichzeitig soll eine Stärkung der Zusammenarbeit von Bildungsträgern und Jugendamt erfolgen.